Samstag, 23. Januar 2016

Wieder zu Hause !

Am letzten Tag in Mombasa nutze ich morgens noch schnell den kleinen Pool in dem Hotel, um ein paar Bahnen zu schwimmen. Wir werden ca. 9 Stunden im Flugzeug sitzen. Ich brauche vorher noch dringend etwas Bewegung.

Mit dem Taxi geht es zum Flughafen und alles klappt gut. Der Fahrer ist pünktlich und fährt zivilisiert. Zu sechst starten wir vom Norden,  Thomas trifft vom "Tivi Beach"  im Süden Mombasas zeitgleich ein. Er war deutlich länger unterwegs und ich bin sehr froh, dass er ebenfalls rechtzeitig da ist.

Der Abschied am Flughafen in Frankfurt ist leider etwas hektisch, aber wir sind alle müde haben auch noch weite Wege, bis nach Hause.

Mein ICE ist pünktlich, aber die Wagenfolge entspricht nicht der Anzeigetafel am Bahnsteig.Ich stehe ganz vorne mit Rucksack, 18 kg Ortlieb Rolle und Helm. Mein Wagon ist am anderen Ende des langen Zuges. Über den Bahnsteig schaffe ich es nicht mehr bis zur Abfahrt.

Damit auf den letzten "Metern" nichts mehr schief geht, steige ich kurzerhand vorne in den relativ vollen Zug nach Brüssel ein.

Ich kämpfe ich mich mit dem Gepäck durch den Zug. Als ich endlich auf meinem Sitzplatz ankomme, bin ich hundemüde, aber glücklich, auf der Zielgerade zu sein.

Aber ich bin sehr froh, dass auch die Rückreise gut geklappt hat, 15 min. Verspätung zwischen Düren und Aachen sind bei der Gesamtdistanz der Rede nicht wert.

Stilecht werde ich von Carsten mit den Zebra Auto von Bahnhof abgeholt und nach Hause chauffiert. Unterstützung und Hilfe von Anfang bis Ende der Reise. Das ist super !!!!!!!!

Wegen der 2 Stunden Zeitverschiebung bin ich am Sonntag allerdings schon um 6 Uhr wach.

Das ist nicht so schlimm, so kann ich mich um mein "Afrikagepäck" kümmern, welches ich nur in die Ecke gestellt habe.

Trotz Vorwäsche im Putzeimer ist erst  beim 2. Mal Waschen meiner Motorradjacke das Spülwasser der Waschmaschine nicht mehr schmutzig braun. Das Helmfutter benötigt auch einige Waschgänge von Hand.

Ich bin also den Vormittag mit der Pflege der Ausrüstung beschäftigt. Macht nichts. Die braun-rote Brühe erinnert mich an viele schöne Erlebnisse.

In sechs Wochen kommt mein Motorrad und der Rest der Ausrüstung. Da kann ich weitermachen :-).

Freitag, 22. Januar 2016

Motorradverladung in Mombasa, Tag 27

Das letzte Mal steht der Wecker auf 6 Uhr. Ich habe ihn eigentlich nie gebraucht, weil ich immer vorher wach geworden bin. Wegen der exotischen Vogelstimmen. Oder wegen Jannik und Dieter, die morgens überraschend gesprächig sind.

Zelt abbauen und die Taschen für den Container packen. Dann starten wir mit den Motorrädern zur Fähre, die uns auf die andere Seite nach Mombasa zum Container bringen soll. Josie ist mit dem LKW 1 Std. früher los, da er sich in die Warteschlange einreihen muss. Wir können direkt nach vorne Fahren. Den Wegpunkt haben wir im Navi und wir kennen die Örtlichkeit schon vom Abholen der Kräder vor 4 Wochen.

2 Stunden später ist alles erledigt. Wir Fahrer haben tatkräftig die Mopeds verladen und auch Gepäck und Reifen verstaut. Bei der Vorbereitung meiner XC habe ich ca. 10 neugierige einheimische Zuschauer.

Eigentlich ist eine 2. Nacht in der Lodge am Tivi Beach geplant. Die Fähre ist aber ein Unsicherheitsfaktor und wir fliegen schon um 10.40 Uhr. Ein Großteil der Gruppe hat sich ein anderes Hotel gesucht. Es ist chic, aber ich finde es vom Publikum eher schrecklich. Ich fand mein "anderes Afrika" besser und ich schlafe lieber im Zelt. Okay, saubere Handtücher, warme Dusche und leckeres Essen ist auch nicht schlecht. 

Bilder vom Palmenstrand

Team Hermann, Thomas, Kirsten

Letzte Etappe -zurück zum Palmenstrand - Tag 26

Voi Wildlife Lodge - Mombasa Tivi Beach

Der letzte Fahrtag geht zurück zum Tivi Beach,  südlich von Mombasa. Dort haben wir unsere Tour begonnen.

Als wir an der Lodge losfahren, nieselt es leicht. Wegen der schwülen Hitze verzichten wir auf die Regensachen.

Nochmals 100 km langweilige Teerstrasse mit unendlich vielen LKW liegen vor uns. Dazu eine riesige Baustelle.

Ein LKW liegt mitten auf der Fahrbahn auf der Seite, der Verkehr muss irgendwie "drumherum".

Wir sind froh, als wir für die restlichen 80 km auf eine Piste abbiegen und Mombasa umfahren können.

Die Piste ist holprig und teilweise sandig. Da ich mich nicht 100 % fit fühle, fahre ich etwas langsamer als sonst . Ich möchte schließlich heile ankommen. Hermann führt wieder zügig voraus, Thomas fährt mit Abstand  (Staub!) gelassen hinter mir her.

In einem Dorf machen wir eine Trinkpause und ich genieße den schönen, bunten Markt. Als wir weiterfahren, habe ich etwas Schwierigkeiten, das Motorrad aufzurichten. Schnell ist ein freundlicher Mann zur Stelle, um mir zu helfen. Sehr nett. (Zu Hause hätte ich ihn "freundlich" zurückgewiesen. ;-) )

Als wir den "Tivi Beach" erreichen sind wir - wie eigentlich jeden Tag - ziemlich verstaubt und dreckig. Der rote Staub hat sich überall festgesetzt. Mein Gesicht sieht auch entsprechend "lustig"  aus. Dreckkosmetik!

Wir freuen uns, dass wir eine so tolle Tour gemeinsam erleben durften und heile angekommen sind.  Wir waren ca. 4 -5 Teams, die unterschiedlich gut funktioniert haben. Meine beiden Mitfahrer waren super ! Thomas kannte ich von einer Südamerika Tour 2007 und Hermann von der Afrikadurchquerung 2009.

Insgesamt war die Hilfsbereitschaft untereinander sehr groß.   Sowohl in technischer, als auch in sonstiger Hinsicht. Auch bei so kleinen Dingen wie dem Küchendienst (1x pro Woche) ist oft jemand eingesprungen oder hat einfach mitgeholfen. 

Vier Wochen im Zelt waren super! Bestens geschlafen. Das nahezu tägliche Auf- und Abbauen hat mich nicht gestört. Häufig war das Zelt aber vom Tau oder Regen nass, da mussten wir abends erstmal trocknen. Morgens war dafür keine Zeit.

5.000 km, davon 1.500 km Pisten. Die Pisten sind viel ungefährlicher, als die
Teerstrassen. Wir haben uns der afrikanischen Fahrweise angepasst und haben bei Gegenverkehr immer rechts geblinkt und sind auf die Fussrasten aufgestanden, um unsere Fahrspur zu verteidigen. Hat nicht immer geklappt, häufig mussten wir trotzdem auf den Seitenstreifen ausweichen.

Insgesamt haben wir an 16 Mopeds 28 - 30 Platten gehabt. Sieger ist Andy mit der HP2 aus der Schweiz: 7 Platten am Vorderrad. Ein undichter Gabelsimmering bei Dieters XC. Der Rest ist vermutlich Kleinkram. Alle Ersatzreifen (einer pro Krad war  erlaubt) gehen unbenutzt zurück.  Auch alle anderen Ersatzteile. Jannik muss zu Hause ein Radlager austauschen. Den Schaden hat er beim Verladen und Ausbau des Vorderrades entdeckt. 

Meine (Pannen)statistik:

1 Platten mit 2 Löchern, einige verlorene Schrauben. Sturz- und Unfallfrei. Jede Menge Eindrücke und viel Spaß.

Ich freue mich auf saubere Sachen und die Annehmlichkeiten des Alltags. Z.B. leckeren Kaffee ;-)

Den Abend lassen wir mit einem Lagerfeuer am Palmenstrand a
ausklingen. Sehr schön!

Donnerstag, 21. Januar 2016

Zebras auf dem Bahndamm, Tag 25

Bei der Ausfahrt aus der Straussenfarm wurde es für einige nochmal anspruchsvoll. Blaue Flecke und verbogene Schalthebel waren die Folge.

Bei mir ging es wieder problemlos. Lieber etwas langsamer und kontrollierter Fahren.

Die 300 km Richtung Mombasa waren ein einziger Kampf mit den LKW. Interessant ist die neue Bahnverbindung von Nairobi nach Mombasa, die in Abschnitten von den Chinesen parallel gebaut wird.

Dort haben wir mitten in einer Baustelle hoch auf dem Damm Zebras gesehen.

Mir ist schon den ganzen Tag übel. Wir sind von 2.000 m auf 600.m runter, es ist schwülwarm und ich kann den Staub und Dreck nicht mehr ertragen.

Das Übernachtungscamp sieht verlassen aus. Es ist alles heruntergekommen.

Ich muss mich übergeben, mich hat es erwischt.

Wir glauben, dass wir zu einem anderen Platz fahren werden. Josie  bleibt. Wir gehen zu 8 in eine nahegelegene Wildlife Lodge. Es sieht alles sehr edel aus und es gibt grosse Wasserlöcher, wo abends die Elefanten Baden!!!! Von meinem Bett konnte ich einen Elefantenbullen beobachten.

Da ich kein Essen bei mir halten kann, habe ich nicht so viel von der tollen Lodge. Aber ich schlafe 10 Stunden in einem tollen Bett und höre die ganze Nacht Tiergeräusche.

Der schwarze Tee hilft und ich muss nicht brechen. Das ist wegen der Malaria Prophylaxe wichtig.

Heute morgen geht es mit etwas besser. Nur noch 150 km bis Mombasa und dann am Freitag die Containerverladung.

Dienstag, 19. Januar 2016

Nairobi

Der Starkregen blieb uns in der Nacht noch lange erhalten und einige hatten Wassereinbruch im Zelt. Meine Sachen hatte ich vorsorglich in die beiden Ortlieb Rollen verstaut.
Morgens war es erfreulicherweise trocken, aber wir mussten wieder mal klatschnasse Zelte einpacken.
Die erste Herausforderung des Tages war die Ausfahrt  aus dem Campingplatz. Durch den Starkregen wurde die Piste aufgeweicht, verschlammt und rutschig. Diesmal traf ich die richtige Spur und kam ohne Probleme raus, während andere quer auf den Weg standen.
Die Nairobi Umfahrung verlief gut. Es gab wieder viel zu sehen,  selbst Büromöbel wurden am verschlammten Straßenrand angeboten. Tierherden wurden durch die Vororte getrieben.
Auf dem äusserst holprigen Bypass ging es nur im Stop & Go Verkehr vorwärts. Wir sind dann mal rechts oder links vorbei an dem Stau.
Der Staub und Dreck nahm uns manchmal die Sicht und brannte in den Augen, obwohl mein Visier geschlossen war.
Irgendwann kamen wir auf eine mehrspurige Straße,  die wie eine Schnellstraße aussah. 100 km/h schienen erlaubt, aber wir fuhren max. 80 km/h. Nach wenigen Kilometern kamen immer wieder 50er Schilder, "bumps" und Zebrastreifen!  Seelenruhig überquerten Menschen die Fahrbahnen. So etwas gibt es nur in Afrika !!
Die Kenianer fahren nicht so rücksichtslos wie die Menschen in Tansania oder Uganda (Kampala! ). Aber wir mussten uns schon sehr konzentrieren und aufpassen, dass wir uns in den Gewusel von verschiedenen Fahrzeugen, Menschen  und Tieren nicht verlieren.
Hermann hat uns jedenfalls perfekt durch das Chaos geführt.
Die 7 km Piste zur Strassenfarm waren auch wieder spannend. Matsch, Rinnen und Steine im Wechsel. Nach der Anstrengung in Nairobi waren wir schon ganz schön müde.
Der Platz ist aber sehr schön und gepflegt. Warme Duschen, Pool und Lagerfeuer mit netten Menschen und guten Gesprächen. Michael - unser Malariapatient - ist heute wieder selbst gefahren, weil es ihm wieder deutlich besser geht. Das hat mich sehr gefreut. 




Montag, 18. Januar 2016

Noch 650 km bis Mombasa - Ausblick auf die nächsten Tage

Es sind noch 650 km nach Mombasa. Wir starten Dienstag vom Mount Kenia Richtung Nairobi - dem 7 Millionen Moloch. Wir umfahren die Stadt. Übernachtung auf einer Straussenfarm südlich von Nairobi. Mittwoch weiterer bis Voi, Donnerstag Ankunft Tivi Beach/Mombasa am Palmenstrand.   Dort bleiben wir voraussichtlich die beiden letzten Nächte. Freitag entladen wir der Container der 2. Tour und beladen den Container mit unseren Mopeds.  Samstag dann Rückflug nach Hause.

Das ist der Plan. Ich berichte natürlich weiter. :-)

 

Regen am Mount Kenya, Tag 23

Der Regen trommelt auf die Blechdächer und wir hocken auf engen Raum in der überdachten Campingküche. Um 19 Uhr hat es schlagartig angefangen und es dauert bereits 1 1/2 Stunden. Überall steht Wasser und es scheint kein Ende zu nehmen.

Im Gegensatz zu gestern haben wir es  vor den Beginn des Regens zurück zum Zeltplatz geschafft. Der starke Regen im Januar ist für Kenia ungewöhnlich. Die Kenianer freuen sich, weil es für sie Nahrung bedeutet.

Wir sind heute ca. 100 km bis Meru und dann zurück gefahren. Die Strecke führt Richtung Nord-Osten um den Mount Kenia herum. Es geht von 2.000 m auf 2.500 m hoch, am Nationalpark bis 2.650 m. Die Teerstrasse nach Meru ist überwiegend gut. Eine Piste zweigt zum Nationalpark ab. Diese wurde von der EU gefördert und ist im allerbesten Zustand. Nach 9 km ist für uns allerdings Schluss. Wir dürften zwar mit den Mopeds für umgerechnet 3,50 EUR nochmals 9 km weiter Fahren. Für uns wären aber 65 USD/Person fällig. Da kehren wir lieber um und Fahren weiter Richtung Meru.

Die Landschaft, die wir durchfahren, ist anders als bisher. Auch sehr fruchtbar, aber erstmals sehen wir grosse Getreidefelder, Rosenplantagen und Gewächshäuser. Die Erhebungen in der Ferne im Tal dürften kleine Vulkankegel sein. Es gefällt mir einfach sehr gut.

Auf dem Rückweg machen wir noch an dem kleinen Flugplatz halt. Für einen Rundflug ist es leider zu wolkig, aber die Holzofenpizza ist sehr lecker und es gibt w-lan. Meine Mitfahrer Thomas und Hermann sind in Sachen Technik "etwas anders unterwegs". Meine w-lan Suche ertragen sie aber geduldig. Thomas konnte heute endlich auf meinem Smartphone die Schneehöhe in seinen Lieblingsskigebiet  nachgucken und freute sich sehr über den Neuschnee. Hermann wirft einen Blick auf die ORF Nachrichten und ist ebenfalls zufrieden.

Heute Morgen habe ich bei einer routinemäßige Kontrolle eine abgerissene Schraube des Heckrahmens unter der Sitzbank entdeckt. Es war nur noch etwa 1/3 des Gewindes da. Ich habe mein Werkzeug ausgepackt und Dank der drei erfahrenen Schrauber war der Gewinderest schnell entfernt. Die passende Schraube hat diesmal Hermann beigesteuert. Toll, dass mir so schnell geholfen wurde!

Heute Morgen hat mich Thomas aus dem Schlammloch aus der Ausfahrt des Campingplatzes "gerettet". Ich hatte die falsche Spur gewählt und war zu  langsam. Ich kam nicht mehr vor und zurück. Am Abend zuvor war der gesamte Weg überspült.

Wir drei sind ein gutes Team. Es sind oft nur kleine Dinge, aber die machen es aus. Wir warten immer aufeinander und haben uns "im Blick".Keiner geht verloren und  es wird gemeinsam geschraubt, geflickt, erzählt, gelacht und abends auch ein Bier getrunken.

Sonntag, 17. Januar 2016

Sonntags in Afrika, Tag 22

Nakuru - Thompson Falls - Nanyuki am Mount Kenya

Nach 2 Tagen auf der Farm geht es weiter. Die 650 er Xchallenge von Michael wird für Kurt passend gemacht. So wie ich auch vorgeschlagen habe, wird die Gabel etwas durchgeschoben. So wird das Krad handlicher und für Kurt besser zu fahren.

Michael darf wieder im LKW auf den Campingstuhl Platz nehmen. Er würde lieber mit dem Motorrad fahren und hofft sehr, dass es übermorgen wieder geht.

Unser KTM Fahrer Bernd hat sich auch von seinem Sonnenstich (?) erholt und kann selbst fahren. So ist das Logistik Problem gelöst.

Sonntags in Afrika: Im christlichen Teil Afrikas gehen sehr viele Menschen in "guten Kleidern" in die zahlreichen Kirchen und feiern dort Gottesdienste.  Es wird zwar auch Sonntags gewerkelt und gearbeitet, aber viele haben auch frei. Das Straßenbild ist gegenüber den sonstigen Tagen stark verändert. Viele Marktstände, die sonst bunt und voller Leben sind, sind verwaist.

Wir halten an einer Kirche und sprechen mit Moses, der seine dreijährige Enkeltochter Victoria an der Hand hat. Ich erzähle ihm, dass ich eine Nichte habe, die auch Victoria heisst und bereits 15 Jahre alt ist. Moses scheint in dieser Kirche eine wichtige Funktion inne zu haben.

Die Menschen interessieren sich für uns und stelle viele Fragen. Unzählige Hände werden geschüttelt. Wir werden eingeladen, an dem Gottesdienst teilzunehmen. Hermann würde das sicher gerne tun, aber wir wissen auch, dass es dann sehr lange dauert, bis wir weiterfahren können.

Da es noch fast 200 km sind und in den letzten Tagen viel passiert ist, entscheiden wir uns für das weiterfahren.

Mittags machen wir an den Thompsen Falls eine Pause  und ein junger Schwarzer setzt zwei kleine Chamäleons auf meine Jacke. Die beiden Tiere krabbeln munter auf mir rum und der "Besitzer" macht mit meiner Kamera Bilder von den Tieren und mir. Natürlich möchte er anschließend Geld von uns, aber der Spaß ist es mir wert!

Wir überqueren an diesem Tag mehrfach den Äquator und bekommen eine kleine Vorführung mit dem Grashalm im Wasser, der mal rechts und mal links dreht - je nachdem, auf welcher Seite des Äquator man gerade steht.  

Es steht wieder 80 km Piste an, die recht "ruppig" ist, aber auch viel Spaß macht.  Die Piste verändert sich ständig und so müssen wir Tempo und Fahrtechnik anpassen. Bei Regen ist diese Piste eindeutig unfahrbar.  Es ist sonnig, aber in den letzten Tagen ist das Wetter nachittags immer umgeschlagen und es gab lokal starken Regen.

Wir beobachten das Wetter und kommen rechtzeitig auf die Teerstrasse. Nach einer Kaffeepause müssen wir die Regensachen anziehen. Vor uns liegt wieder eine schwarze Wolkenwand. Es beginnt wieder heftig zu regnen. Es wird wieder dunkler und die Gräben neben der Straße und auch die Straße sind schnell überflutet. Es sind ja nur 25 km bis zum Camp......

Die letzten 2 km haben es in sich. Wir biegen von der Teerstasse ab. Die Piste ist bereits teilweise überflutet, sehr rutschig und auch uneben. Wir müssen durch tiefe Wasserlöcher und der Verkehr  fährt mal links und mal rechts  (langsam) aneinander vorbei.

Dann wieder rechts abbiegen. Wasserlöcher und dann üble und rutschige  Waschbrettpiste. Auf der Zufahrt zum Campingplatz fließt das Wasser über gesamte die Fahrspur. Ich hoffe, das ich nicht irgendwie gegen einen Stein stoße und entscheide mich für die linke Spur.

Wir kommen gut an und stellen die Zelte zunächst vor kleine Bungalows, die überdacht sind. Nachdem der starke Regen aufgehört hat, ziehe ich auf die feuchte, aber weiche Wiese um.

Die festen Unterkünfte sind für 6 Leute gedacht, sehen nicht sehr einladend aus und sind relativ teuer. Da schlafe ich lieber in meinem Zelt.

Mal sehen, ob wir Montag den geplanten Rundflug über den Mount Kenya machen können.   

Samstag, 16. Januar 2016

Ruhetag auf der Kembu Farm in Kenia, Tag 21

Es ist wieder Ruhetag. Nach den letzten Tagen können wir den auch dringend gebrauchen - zumindest die, die an den beiden "Rettungsaktionen" beteiligt waren.
Morgens haben wir eine interessante Führung über die Farm.
Danach die Sachen mal trocknen und Wäsche waschen. Den Schlauch vom letzten Platten flicken, damit wir wieder einen Ersatzschlauch haben. Thomas muss seine Zeltstange reparieren.
Die XCHALLENGE von Michael wird abgeladen.
Die F800 GS von Kurt wird rollfähig gemacht, für den Container vorbereitet und auf den LKW verladen. Gut, dass wir ein paar starke Männer dabei haben.
Wer die XC Fahren wird ist unklar. Michael geht es zwar besser, aber der Schwindel bleibt ein Problem. Die Fahrt im LKW ist auf dem Campingstuhl aber auch kein Vergnügen.
Die XC hat eine sehr hohe Sitzbank und ein Federbein für einen 100 kg Mann. Mal sehen, ob der leichtere Kurt auf dieses Moped passt.


Afrikanische Schadenregulierung, Tag 20

Eldoret - Kembu Camp/Nakuru
Nach der mehrstündigen (Nacht)Fahrt durch das Unwetter freue ich mich am Morgen über die Sonne. Die Sachen sind teilweise noch feucht, die Handschuhe sind klatschnass. Ich habe natürlich Ersatz dabei. Das Goretex Inlet kommt in die leicht feuchte Jacke, denn es ist "lovely cold". Wir sind im Kenianischen Hochland auf ca. 2.500 Höhenmeter.
Das Krad von Michael wird Huckepack auf unseren LKW verladen und ich freue mich auf einen entspannten Tag im wunderschönen Hochland und ein paar Pisten.
Hier tragen die Menschen dicke Mützen und Jacken. Wir finden es nicht kalt, sondern angenehm kühl. Hier im Hochland sehe ich erstmals Sportler, die berühmten Läufer, die einen Marathon unglaublich schnell bewältigen. Wir sehen verschiedene kleinere Gruppen und ich winke Ihnen zu. Selbst die Läufer in den steilen bergauf Passagen winken locker zurück.
Ein Schotterpass soll uns von 2.500 m auf 1.500 m zurück die Hitze bringen. Wir fahren nicht schnell, da wir zum einen die Ausblicke genießen,  zum anderen ist auch auf dieser Strecke viel los. Menschen, Tiere, Fahrzeuge.
In einer Kurve kommt mir in meiner Spur ein voll besetzter Minibus entgegen. Der Platz reicht nicht, aber ich bin nicht schnell, kann das Tempo drosseln und er weicht nach links auf seine Fahrspur aus.  Alles gut.
Einige Kehren weiter hat Kurt aus der Schweiz nicht so viel Glück. Er ist flotter unterwegs und ihm kommen 2 Fahrzeuge entgegen. Kurt und die anderen Fahrer weichen jeweils in die gleiche Richtung aus. Es kommt zur Kollision und die F800 GS von BMW hat einen massiven Frontschaden. Die Gabel ist völlig verdreht und auch der Lenkkopf hat etwas abbekommen. Kurt ist glücklicherweise nichts passiert!
Wir sind ca. 10 Leute aus unserer Reisegruppe, die sich an der Unfallstelle treffen. Wir warten auf die Polizei und einen Pick up. Es dauert ewig und die beiden Unfallbeteiligten weisen sich jeweils die Schuld zu. Es kommt ein Zivilpolizist aus einer nahegelegen Dienststelle und erklärt Kurt die afrikanische Rechtslage. Im Endeffekt fahren alle zur Station und nehmen einen gegenseitigen Verzicht auf Ansprüche zu Protokoll. Meiner Meinung nach hätte Kurt hier in Afrika auch keine Chance auf Schadensersatz. Als Weisser muss man sogar damit rechnen, den Schaden des anderen Beteiligten bezahlen zu müssen, obwohl der andere Schuld ist. Wir haben natürlich eine afrikanische Haftpflichtversicherung abgeschlossen, aber die hat eher deklatorischen Charakter.
Wir verladen die F 800 in einen Minibus und Kurt ist zwar sichtlich angeschlagen, aber letztlich froh, die Angelegenheit abgeschlossen zu haben.
Hermann kümmert sich mit den vier Schweizern um die Angelegenheit, ich kann Marina (Kurts Frau) nur meine Kopfbedeckung gegen die sengende Hitze bieten.
Nach 2 - 3 Stunden ist die Sache erledigt und wir haben noch eine längere Strecke vor uns. Ich fürchte schon, dass wir wieder ins Dunkle kommen.
Die Schotterpiste geht immer wieder rauf und runter und ist sehr steinig. Macht aber Spaß!
Auf der Teerstrasse angekommen, sehen wir wieder ein massives Regengebiet. Ein Blick auf unsere Navis: Wir biegen rechts anstatt links ab und umfahren das Unwetter in einem großen Bogen.
Um 18 Uhr kommen wir auf einer schönen Farm an, die 300 Kühe und 100 Pferde hat. Die Pferde werden für die Rennbahn in Nairobi gezüchtet.
Wir haben jetzt einen Fahrerausfall (Malaria) und einen Fahrzeugschaden (Unfall). Es gibt nur einen Platz auf dem LKW.