Sonntag, 17. Januar 2016

Sonntags in Afrika, Tag 22

Nakuru - Thompson Falls - Nanyuki am Mount Kenya

Nach 2 Tagen auf der Farm geht es weiter. Die 650 er Xchallenge von Michael wird für Kurt passend gemacht. So wie ich auch vorgeschlagen habe, wird die Gabel etwas durchgeschoben. So wird das Krad handlicher und für Kurt besser zu fahren.

Michael darf wieder im LKW auf den Campingstuhl Platz nehmen. Er würde lieber mit dem Motorrad fahren und hofft sehr, dass es übermorgen wieder geht.

Unser KTM Fahrer Bernd hat sich auch von seinem Sonnenstich (?) erholt und kann selbst fahren. So ist das Logistik Problem gelöst.

Sonntags in Afrika: Im christlichen Teil Afrikas gehen sehr viele Menschen in "guten Kleidern" in die zahlreichen Kirchen und feiern dort Gottesdienste.  Es wird zwar auch Sonntags gewerkelt und gearbeitet, aber viele haben auch frei. Das Straßenbild ist gegenüber den sonstigen Tagen stark verändert. Viele Marktstände, die sonst bunt und voller Leben sind, sind verwaist.

Wir halten an einer Kirche und sprechen mit Moses, der seine dreijährige Enkeltochter Victoria an der Hand hat. Ich erzähle ihm, dass ich eine Nichte habe, die auch Victoria heisst und bereits 15 Jahre alt ist. Moses scheint in dieser Kirche eine wichtige Funktion inne zu haben.

Die Menschen interessieren sich für uns und stelle viele Fragen. Unzählige Hände werden geschüttelt. Wir werden eingeladen, an dem Gottesdienst teilzunehmen. Hermann würde das sicher gerne tun, aber wir wissen auch, dass es dann sehr lange dauert, bis wir weiterfahren können.

Da es noch fast 200 km sind und in den letzten Tagen viel passiert ist, entscheiden wir uns für das weiterfahren.

Mittags machen wir an den Thompsen Falls eine Pause  und ein junger Schwarzer setzt zwei kleine Chamäleons auf meine Jacke. Die beiden Tiere krabbeln munter auf mir rum und der "Besitzer" macht mit meiner Kamera Bilder von den Tieren und mir. Natürlich möchte er anschließend Geld von uns, aber der Spaß ist es mir wert!

Wir überqueren an diesem Tag mehrfach den Äquator und bekommen eine kleine Vorführung mit dem Grashalm im Wasser, der mal rechts und mal links dreht - je nachdem, auf welcher Seite des Äquator man gerade steht.  

Es steht wieder 80 km Piste an, die recht "ruppig" ist, aber auch viel Spaß macht.  Die Piste verändert sich ständig und so müssen wir Tempo und Fahrtechnik anpassen. Bei Regen ist diese Piste eindeutig unfahrbar.  Es ist sonnig, aber in den letzten Tagen ist das Wetter nachittags immer umgeschlagen und es gab lokal starken Regen.

Wir beobachten das Wetter und kommen rechtzeitig auf die Teerstrasse. Nach einer Kaffeepause müssen wir die Regensachen anziehen. Vor uns liegt wieder eine schwarze Wolkenwand. Es beginnt wieder heftig zu regnen. Es wird wieder dunkler und die Gräben neben der Straße und auch die Straße sind schnell überflutet. Es sind ja nur 25 km bis zum Camp......

Die letzten 2 km haben es in sich. Wir biegen von der Teerstasse ab. Die Piste ist bereits teilweise überflutet, sehr rutschig und auch uneben. Wir müssen durch tiefe Wasserlöcher und der Verkehr  fährt mal links und mal rechts  (langsam) aneinander vorbei.

Dann wieder rechts abbiegen. Wasserlöcher und dann üble und rutschige  Waschbrettpiste. Auf der Zufahrt zum Campingplatz fließt das Wasser über gesamte die Fahrspur. Ich hoffe, das ich nicht irgendwie gegen einen Stein stoße und entscheide mich für die linke Spur.

Wir kommen gut an und stellen die Zelte zunächst vor kleine Bungalows, die überdacht sind. Nachdem der starke Regen aufgehört hat, ziehe ich auf die feuchte, aber weiche Wiese um.

Die festen Unterkünfte sind für 6 Leute gedacht, sehen nicht sehr einladend aus und sind relativ teuer. Da schlafe ich lieber in meinem Zelt.

Mal sehen, ob wir Montag den geplanten Rundflug über den Mount Kenya machen können.   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen