Montag, 18. Januar 2016

Regen am Mount Kenya, Tag 23

Der Regen trommelt auf die Blechdächer und wir hocken auf engen Raum in der überdachten Campingküche. Um 19 Uhr hat es schlagartig angefangen und es dauert bereits 1 1/2 Stunden. Überall steht Wasser und es scheint kein Ende zu nehmen.

Im Gegensatz zu gestern haben wir es  vor den Beginn des Regens zurück zum Zeltplatz geschafft. Der starke Regen im Januar ist für Kenia ungewöhnlich. Die Kenianer freuen sich, weil es für sie Nahrung bedeutet.

Wir sind heute ca. 100 km bis Meru und dann zurück gefahren. Die Strecke führt Richtung Nord-Osten um den Mount Kenia herum. Es geht von 2.000 m auf 2.500 m hoch, am Nationalpark bis 2.650 m. Die Teerstrasse nach Meru ist überwiegend gut. Eine Piste zweigt zum Nationalpark ab. Diese wurde von der EU gefördert und ist im allerbesten Zustand. Nach 9 km ist für uns allerdings Schluss. Wir dürften zwar mit den Mopeds für umgerechnet 3,50 EUR nochmals 9 km weiter Fahren. Für uns wären aber 65 USD/Person fällig. Da kehren wir lieber um und Fahren weiter Richtung Meru.

Die Landschaft, die wir durchfahren, ist anders als bisher. Auch sehr fruchtbar, aber erstmals sehen wir grosse Getreidefelder, Rosenplantagen und Gewächshäuser. Die Erhebungen in der Ferne im Tal dürften kleine Vulkankegel sein. Es gefällt mir einfach sehr gut.

Auf dem Rückweg machen wir noch an dem kleinen Flugplatz halt. Für einen Rundflug ist es leider zu wolkig, aber die Holzofenpizza ist sehr lecker und es gibt w-lan. Meine Mitfahrer Thomas und Hermann sind in Sachen Technik "etwas anders unterwegs". Meine w-lan Suche ertragen sie aber geduldig. Thomas konnte heute endlich auf meinem Smartphone die Schneehöhe in seinen Lieblingsskigebiet  nachgucken und freute sich sehr über den Neuschnee. Hermann wirft einen Blick auf die ORF Nachrichten und ist ebenfalls zufrieden.

Heute Morgen habe ich bei einer routinemäßige Kontrolle eine abgerissene Schraube des Heckrahmens unter der Sitzbank entdeckt. Es war nur noch etwa 1/3 des Gewindes da. Ich habe mein Werkzeug ausgepackt und Dank der drei erfahrenen Schrauber war der Gewinderest schnell entfernt. Die passende Schraube hat diesmal Hermann beigesteuert. Toll, dass mir so schnell geholfen wurde!

Heute Morgen hat mich Thomas aus dem Schlammloch aus der Ausfahrt des Campingplatzes "gerettet". Ich hatte die falsche Spur gewählt und war zu  langsam. Ich kam nicht mehr vor und zurück. Am Abend zuvor war der gesamte Weg überspült.

Wir drei sind ein gutes Team. Es sind oft nur kleine Dinge, aber die machen es aus. Wir warten immer aufeinander und haben uns "im Blick".Keiner geht verloren und  es wird gemeinsam geschraubt, geflickt, erzählt, gelacht und abends auch ein Bier getrunken.

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